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Reiseberichte

Hier habe ich einige Reiseberichte oder Eindrücke von Orten zusammengetragen, die mit Lex Barkers Leben zusammenhängen bzw. an denen er sich privat oder für Dreharbeiten aufgehalten hat.

Ich danke allen, die mir ihre Berichte zur Verfügung gestellt haben, allen voran meiner Freundin Tanja!




Cinecittà — Die Filmstadt in Rom

Cinecitta

Unser Reiseziel im August 2012 lag in Kalabrien (Italien). Da uns unser Weg an der "ewigen Stadt" Rom vorbeiführte, beschlossen wir, dort einen kleinen Stopp einzulegen und uns u.a. die Filmstadt Cinecittà anzuschauen. Nach kurzer Anfahrt von unserem Campingplatz aus kam schon die erste Ernüchterung. Der Besucherparkplatz des Cinecittà war geschlossen, über dem Eingang hingen viele Plakate und Banner, einige Angestellte demonstrierten vor dem Eingang gegen die Schließung der Filmstadt.

Nachdem es etwas schwierig gewesen war, für unser Wohnmobil einen Parkplatz zu finden, standen wir nun endlich vor der Kasse am Eingang. Da die freundliche Dame an der Kasse nur Italienisch und Französisch sprach (wir nur Deutsch und Englisch) hatten wir etwas Mühe, aber am Ende war klar: in einer Stunde beginnt die Führung in englischer Sprache durch die Außenkulissen, solange haben wir Zeit das Museum des Cinecittà zu besichtigen.

Zuerst suchten wir das Gebäude auf, in dem sich die Ausstellung zu dem sehr bekannten italienischen Regisseur Federico Fellini befand, der neben vielen anderen Filmen auch den Kultfilm mit Lex Barker, Anita Ekberg und Marcello Mastroianni "Das süße Leben" drehte (Erstaufführungsjahr 1960). Ein Raum zeigte Filmausschnitte aus div. Fellini-Filmen, außerdem waren Filmfotos, Drehbücher, Produktionsbücher etc. zu den Filmen ausgestellt. Zwei Schaukästen waren dem Film "La dolce Vita" gewidmet. Leider waren die Bezeichnungen und Zeittafeln ausschließlich in italienischer Sprache.

Alte Filmkostüme

Im Nebengebäude gab es Dokumentationsfilme, welche die Herstellung eines Films erläuterten, in anderen Räumen wurden Filmdekorationen gezeigt und besonders beeindruckend die wunderschönen Kostüme, welche in einem weiteren Raum ausgestellt wurden. Hier erfuhr man auch mehr über die Arbeit der Kostüm- und Maskenbildner. Sehr faszinierend war auch der Innenraumnachbau eines U-Bootes. Man betrat förmlich eine andere Welt und konnte die knackenden und brummenden Geräusche des U-Bootes hören und die Enge nachempfinden. Die Stunde ging wie im Flug vorüber und wir gingen zum Ausgangspunkt der bald beginnenden Führung zu den Außenkulissen.

Die Führerin gab eine kurze Einführungserklärung, bevor wir ihr dann durch die Absperrung in das angrenzende Außengelände zu den Kulissen folgten. Unser Weg führt uns zuerst an vielen Hallen vorbei, die für Innenaufnahmen genutzt wurden. Diese konnten leider nicht besichtigt werden, weil dort gerade Filmaufnahmen für eine italienische "Telenovela" stattfanden. Nach einigen Minuten bogen wir um eine Gebäudeecke und standen mitten in den Aufbauten zu dem Film "Gangs of New York", in dem Leonardo di Caprio die Hauptrolle spielte. Die Kulisse war sehr beindruckend, aber man sah auch deutlich die einen oder anderen Anzeichen, dass die Gebäudefronten nicht mehr so ganz gepflegt wurden. Einige Bauteile hingen herab oder fehlten ganz.

Gangs of New York

Nach einem Spaziergang durch die Straße von "Gangs of New York" erreichten wir eine weitere Außenkulisse: die Nachbildung des römischen Senates mit einer Hauptstraße und einem römischen Wohnviertel für die Serie "Rom", die mir persönlich leider nicht bekannt ist. Allerdings — die Kulisse war mehr als beeindruckend! Die Führerin erklärte einiges zu Herstellung und auch zu Reparatur- oder Umbauarbeiten, was sehr interessant war. Eine weitere Außenkulisse folgte, die zum Teil für die Serie "Die Borgias" verwendet worden war. Da wir diese Serie im Fernsehen gesehen hatten, erkannten wir die einzelnen Gebäude sogar wieder.

Nach gut 1½ Stunden war die Führung beendet und die unermüdliche Führerin beantwortete kompetent und freundlich noch einige Fragen der Teilnehmer. Da es mit knapp 40 Grad an diesem Tag sehr heiß war und wir viel gelaufen waren, suchten wir nun in der klimatisierten Cafeteria einen Tisch zu ergattern, um uns mit einem kühlen Getränk zu erfrischen. Während der kleinen Pause ließen wir das Erlebte noch einmal Revue passieren und waren uns beide einig, daß sich die Anreise gelohnt hatte. Es ist sehr schade, daß das Fortbestehen dieser alten Filmstadt, in der auch Lex Barker zahlreiche seiner Filme gedreht hatte, derzeit nicht gesichert ist. Wir hoffen sehr, daß sich eine Lösung für das Cinecittà finden wird, um noch vielen Besuchern nach uns den Einblick in die Filmwelt zu ermöglichen.

Tanja